Pressemitteilung vom 24. August 2013
Jean-Luc im Grünen Klassenzimmer - Schmetterlingsvielfalt in belebter Landschaft
Der BUND Alzeyer Land und die lokale Agenda der VG Wörrstadt luden zu einem Spaziergang durch die Grünen Klassenzimmer bei Sulzheim ein. Das Thema: Schmetterlinge - Tag der Artenvielfalt in belebter Landschaft. Ausgerüstet mit Bestimmungsbüchern, Schmetterlingsnetz und Becherlupen untersuchte die kleine Wandergruppe die Vielfalt der Falter und anderer Insekten in den Blumenwiesen bei der „Rommersheimer Mühle“ und „Am Hetzel/Steinsborn. Besonders beeindruckt von der Exkursion war der 10-jährige Jean-Luc: „Am meisten haben mir die Schmetterlinge gefallen und das Fangen mit einem Schmetterlingsnetz“, berichtete er begeistert. „Wenn der Falter im Netz ist, muss man es schnell umdrehen, so dass der Schmetterling nicht raus kann. Dann zieht man das Netz hoch, hält die Becherlupe drunter und schiebt schnell den Deckel drüber.“ Distelfalter, Weißlinge, verschiedene Arten aus der großen Gattung der Bläulinge, Kleiner Fuchs, Ochsenauge und ein Mauerfuchs wurden mit Hilfe der Schmetterlingsexpertin Elisabeth Söllner vom BUND sicher bestimmt. Natürlich wusste Jean-Luc, dass man die Schmetterlinge nicht mit der Hand anfasst, der empfindlichen Flügelschuppen wegen. Sehr vorsichtig wurden die schönen Tagfalter nach ausgiebigem Beobachten wieder freigelassen. Auch der Vater von Jean-Luc war das erste Mal im Grünen Klassenzimmer unterwegs: „Die Vielfalt der Pflanzen, gebündelt an einer Stelle, gefällt mir hier sehr gut. So muss ich mir nicht nur die Monokulturen in der Landschaft ansehen“, erzählte er. Schmetterlinge finden rund um Sulzheim genügend Nektar- und Futterpflanzen fast ausschließlich an den wenigen unbearbeiteten Wegrainen und natürlich auf den BUND-Blumenwiesen vor, darunter Wilde Möhre, Wiesenflockenblume, Wicke, Dost, Schlehe, Pastinake und verschiedene Kleearten. Mit der Führung wurde auch auf die Bedrohung der Falter hingewiesen, denn inzwischen steht ein Großteil der heimischen Falter auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Der Verlust ihrer Lebensräume und der Mangel an naturnahen Begleitbiotopen der industriellen Landwirtschaft sind unter anderem als Ursache zu nennen.