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Pressemitteilung vom 4. September 2015

BUND Alzeyer Land stellt Pflanze des Monats September vor: Die Kartoffel – Von der peruanischen Urkartoffel und anderen alten Kartoffelsorten

Einladung zur Kartoffelernte für Familien mit Kindern am Samstag, 12. September auf dem Kartoffelfeld neben dem Pflanzenlehrpfad in Wörrstadt-Rommersheim

Die Kartoffel ist immer noch das beliebteste Grundnahrungsmittel der Deutschen. Im 16. Jahrhundert aus Südamerika zunächst als Zierpflanze importiert, wurde die Kartoffel ab Mitte des 18. Jahrhunderts zur Zeit Friedrich des Großen zum Volksnahrungsmittel. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich eine große Vielfalt an Farben, Formen und Geschmacks-richtungen. Die Kartoffel (Solanum tuberosum) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die krautige, bis zu einem Meter hohe Pflanze bildet unterirdische Knollen zur vegetativen Vermehrung. Die Kartoffel ist eine stärkehaltige, nahrhafte Kulturpflanze, die reichlich Vitamin C, B1, B2, sowie Magnesium, Kalium und Kalzium enthält. Und 100 Gramm Kartoffeln haben nur 70 Kalorien! Woran liegt es, dass die meisten Verbraucher heutzutage nur einige wenige Einheitssorten aus dem Supermarkt kennen? „Durch ihre ungleichmäßige Form oder ihres zu geringen Ertrages sind viele alte Sorten nicht für die maschinelle Verarbeitung geeignet“, erzählt Norbert Kussel, aktives Mitglied in der BUND-Kreisgruppe Alzeyer Land. Angebaut werden nur noch wenige Sorten, die große Erträge versprechen und industriell gut verwertbar sind. „Dabei geht leider auch eine Vielzahl einzigartiger Geschmacksrichtungen oder Konsitenzvarianten verloren“, bedauert Kussel. Außerdem verschwindet wertvolles Genmaterial für immer von der Bildfläche. Die alten Kartoffelsorten wären schon längst ausgestorben, wenn es nicht engagierte Leute wie Kussel gäbe, die diese anbauen. Auf dem Pflanzenlehrpfad auf dem Eichenhof in Wörrstadt-Rommersheim kultiviert er etwa zehn alte, historische Kartoffelsorten, wie beispielsweise das Bamberger Hörnchen, eine krumme und festkochende Kartoffel mit einem intensiven nussigen Geschmack. Eine ertragreiche Kartoffel ist „die Ackersegen, die nach dem Krieg ein geschätztes Nahrungsmittel gegen den herrschenden Hunger war und dann jahrzehntelang nicht mehr angebaut wurde.“ Kussel hat die Ackersegen vor einigen Jahren wieder entdeckt. „Die alten Sorten sind nicht nur eine Delikatesse, sondern auch eine Rarität, die man übrigens auf dem AGENDA-Wochenmarkt von Hans Willi Huth in Wörrstadt kaufen kann“, ergänzt Kussel. Die optimalen Temperaturbedingungen für den Anbau liegen im Mittel zwischen 18 und 20 Grad. In diesem Sommer war es den Kartoffeln eindeutig zu heiß in Rheinhessen. Bei über 30 Grad stellen sie ihr Wachstum ein. BUND-Kreisgruppenvorsitzender Ernst-Ludwig Hammen berichtet, dass sie die Kartoffeln in diesem Jahr regelmäßig gießen mussten, damit sie überhaupt wachsen konnten. „Schließlich, möchten wir die alten Sorten erhalten und für die diesjährige Familien-Kartoffelernte soll auch etwas übrig sein.“ Die peruanische Urkartoffel Ajanhuiris hat die extreme Trockenheit und Hitze wohl am besten überstanden. Die blau-violette Kartoffel ist außerdem hochgradig immun gegen Krankheiten und wird ebenfalls von Kussel angebaut. Und wer weiß, welche alte Kartoffelsorten mit ihren besonderen Eigenschaften in Zukunft am besten mit dem Klimawandel zurecht kommen?

Der BUND Alzeyer Land hat die Kartoffel im September zur Pflanze des Monats gewählt und lädt herzlich zur Kartoffelernte für Familien mit Kindern am Samstag, 12. September von 10 Uhr bis ca. 15 Uhr ein. Alte Kartoffelsorten können kennengelernt werden und nach der Ernte wie zu Großmutters Zeiten gibt es zur Stärkung Kartoffelsuppe, Kaffee und Kuchen. Treffpunkt ist auf dem Kartoffelfeld neben dem Pflanzenlehrpfad von Norbert Kussel in Wörrstadt-Rommersheim, Eichenhof 2. Wenn vorhanden, sollten Grabgabeln und Eimer mitgebracht werden.

Weitere Informationen:

BUND Kreisgruppe Alzeyer Land, Ernst-Ludwig Hammen, alzeyer-land@bund-rlp.de, 06732 – 62053, alzeyer-land.bund-rlp.de

 




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