Die feierliche Auftaktveranstaltung zum Projekt „Blühendes Rheinhessen“ am 16. Oktober 2015 fand in den Räumlichkeiten des Museums der Stadt Alzey statt. Mit 120 Teilnehmern übertraf das öffentliche Interesse bei weitem die Erwartungen der Veranstalter.
BUND-Landesgeschäftsführerin Sabine Yacoub begrüßte die Gäste: „2016 feiert Rheinhessen sein 200-jähriges Jubiläum. Der damit verbundene gesellschaftliche Rückblick darf nicht ausklammern, wie sich menschliches Wirken positiv und negativ auf den Naturhaushalt – und damit auch auf den Menschen – auswirkt. Für den BUND ist das Jubiläum ein Anlass, sich der aktuellen Notlage unserer heimischen Wildbienen zu widmen.“
Dr. Michael Hofmann, Abteilungsleiter für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung, überbrachte Grüße aus dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten: „Wir unterstützen das Projekt auch deshalb, weil 80 Prozent unserer heimischen Wild- und Nutzpflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind. Vor allem die Wildbienen leisten hier einen wichtigen Beitrag zum Erhalt artenreicher Kulturlandschaften und damit zum Schutz der biologischen Vielfalt insgesamt.“ Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hatte im Vorfeld die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen.
Nach weitere Grußworten durch die 1. Beigeordnete der Stadt Alzey, Nicole Sommer-Kundel, die den Bürgermeister vertrat, den Hausherren Museumsleiter Dr. Rainer Karneth sowie Ernst-Ludwig Hammen, den Vorsitzenden der BUND Kreisgruppe Alzeyer Land, gab Projektleiterin Charlotte Dietrich eine kurze Einführung in das Projekt.
Im ersten Fachvortrag referierte Hans-Jürgen Dechent, Biotopbetreuer und Vertragsnaturschutzberater des Kreises Mainz-Bingen und der Stadt Mainz, über die Natur- und Kulturgeschichte von Rheinhessen: Wie sah die Landnutzung gestern und heute aus und welche Folgen hatte dies für die Vegetation?
Im Anschluss entführte Rolf Witt, freiberuflicher Biologe, Wildbienen- und Wespenspezialist und Autor eines Standardwerkes über Wespen, mit eindrucksvollen Bildern in die faszinierende Welt der Wildbienen. Wo leben die wilden Verwandten der Honigbiene, wie passen sie sich an ihre Lebensräume an und welche große Bedeutung haben sie in der heutigen Kulturlandschaft? Anhand anschaulicher Beispiele erläuterte er, wie gut gemeinte Schutzbemühungen ins Leere laufen können und was ein jeder zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen kann.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Museum der Stadt Alzey und dem Förderverein „Freunde des Museums Alzey e.V.“, das für die Veranstaltung Räumlichkeiten und Ausstattung zur Verfügung stellte und das Team des BUND nach Kräften unterstützte.
Das Programm können Sie hier herunterladen (pdf-Datei, 2,6, MB).
Text: Charlotte Reutter
Bilder: Alexandra Stevens (BUND ALzeyer Land)